16:00 Uhr
O17:
Schau genau hin, um mich zu verstehen- Stresspräventive Massnahmen in der Pflege von extrem Frühgeborenen
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Autor:in:
Julia Locher (St.Gallen | CH)
Titel: „Schau genau hin, um mich zu verstehen- Stresspräventive Massnahmen in der Pflege von extrem Frühgeborenen“
Einleitung: In der Schweiz kommen jährlich mehr als 400 extrem Frühgeborene (FG) zur Welt, die intensivmedizinische Unterstützung benötigen, um ausserhalb des schützenden Uterus überleben zu können. Die Diplomarbeit befasst sich mit dem Thema Stress im Zusammenhang mit extrem Frühgeborenen (FG). Sie zielt darauf ab, Pflegepersonal in der Beobachtung und im Umgang mit den FG zu sensibilisieren sowie die Folgen von Stress für FG zu kennen.
Fragestellung: Die Diplomarbeit befasst sich mit den Fragestellungen, welche Auswirkungen Stress auf die neurologische Entwicklung der FG hat, wie Stress bei ihnen erkannt werden und welche stressminimierenden Massnahmen das Pflegepersonal während der Pflegerunde treffen kann. Dabei werden nur jene FG mit nicht-invasiver oder ohne Atemunterstützung mit einbezogen. Intubierte analgosedierte FG sind ausgeschlossen. Ebenfalls ausgeschlossen sind stressreduzierende Massnahmen, welche nicht im direkten Zusammenhang mit der Durchführung der Pflegerunde stehen.
Methode: Zur Beantwortung der Fragen werden mittels Literaturrecherche die Stressoren auf der Intensivpflegestation (IPS), die objektiven und subjektiven Stresszeichen, die akuten und langfristigen Folgen von Stress sowie die Massnahmen zur Stressminimierung und Entwicklungsförderung beleuchtet. Zudem fliessen Erfahrungen und Beobachtungen aus dem Berufsalltag auf der IPS in die Bearbeitung mit ein.
Resultate und Schlussfolgerungen: Das Gehirn der FG befindet sich zum Zeitpunkt der Geburt in einer Phase der komplexen Entwicklung und ist sehr anfällig dafür, durch Stressoren negativ beeinflusst zu werden. Es liegt in der Verantwortung des Pflegepersonals sich den Auswirkungen bewusst zu sein und mögliche Massnahmen zur Stressminimierung anzuwenden. Das Eindämmen von Stress zielt auf die Förderung der Gehirnentwicklung und Stärkung des Wohlbefindens ab. Hierzu gehört eine an die Patientensituation individuell durchgeführte Pflegerunde und das Erkennen von Zeichen der Überforderung. Die FG signalisieren Stress mit einer Vielzahl von subjektiven und objektiven Zeichen. Es bedarf einer guten Beobachtungsgabe und Erfahrung seitens des Pflegepersonals. Die behandelte Thematik betrifft alle Neugeborenen, die auf der IPS betreut werden. Aufgrund der Vulnerabilität des Gehirns steigt jedoch mit abnehmendem Gestationsalter die Gefahr für neurologische Auswirkungen.
16:12 Uhr
O18:
Angehörige - Last oder Entlastung
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Autor:in:
Marianne Hauser Javorka (Näfels | CH)
Angehörige von Patienten auf Intensivstationen (ICU) sind in einer sehr belastenden Situation. Da sich bei bis zu 80% der Patienten auf der ICU ein Delir entwickeln kann, ist das für Angehörige zusätzlich verstörend und beängstigend. Gleichzeitig sind Angehörige eine grosse Ressource für den Patienten und das Behandlungsteam. Gerade in der Delir-Erkennung und in der Delir-Prävention können sie einen wichtigen Beitrag leisten.
Um Angehörige in die Pflege miteinbeziehen zu können, müssen die Pflegefachpersonen jedoch deren Bedürfnisse erkennen und diesen bestmöglich entsprechen.
Deshalb stellte ich mir im Rahmen meiner Diplomarbeit die Frage:
Was benötigen Angehörige von deliranten Patienten von den Pflegefachpersonen auf der Intensivstation, um die Situation besser zu bewältigen und den deliranten Patienten optimal unterstützen zu können?
Dazu habe ich eine Literaturrecherche in Pubmed und GoogleScholar® durchgeführt.
Das grösste Bedürfnis der Angehörigen ist das Informationsbedürfnis. Darum habe ich eine Informationsbroschüre für Angehörige zum Thema Delir entworfen. Sobald weiter Bedürfnisse wie Ruhe, Kommunikation und Nähe zum Patienten befriedigt sind, können Angehörige aktiv in den Behandlungsprozess mit einbezogen werden. Besonders unruhige Patienten werden in Anwesenheit ihrer Angehörigen entspannter, was direkt zu einer Verminderung der Arbeitsbelastung des Behandlungsteams führt. Patienten mit Delir haben durch den Miteinbezug ihrer Angehöriger ein deutlich besseres Outcome. Sie sind weniger lang hospitalisiert und zeigen seltener posttraumatische Belastungsreaktionen. Angehörige, die in die Pflege mit einbezogen werden, können sich bereits während der Hospitalisation mit der Situation vertraut machen, was zu einer früheren Entlassung führen und somit die Gesundheitskosten reduzieren kann.
Der Miteinbezug von Angehörigen in die Betreuung von Patienten mit Delir auf der ICU ist herausfordernd und aufwändig. Werden Massnahmen systematisch und konsequent umgesetzt, hat dies direkte positive Konsequenzen für den Patienten, seine Angehörige und das Behandlungsteam.
Aufgrund der gewonnenen Erkenntnissen aus meiner Diplomarbeit ist es aus meiner Sicht unumgänglich, ein Massnahmenpaket für den Einbezug von Angehörigen zu entwickeln und zu verfolgen.
16:24 Uhr
O19:
"Herausforderung Bauchlage" - Die Vermeidung von Komplikationen bei der 180° Bauchlage während Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung
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Autor:in:
Nadine Gafriller (Thalwil | CH)
Die Durchführung der 180° Bauchlage hat in den letzten Monaten an Bedeutung zugenommen. Sie führt zur Reduktion der Mortalität, Zunahme der Oxygenierung und Verbesserung des Ventilations-Perfusions-Verhältnisses. Trotz der Vorteile ist die Indikation kritisch zu stellen, da sie zu diversen Komplikationen führen kann.
Ziel dieser Diplomarbeit ist es, die häufigsten in der Literatur genannten Komplikationen der 180° Bauchlage zu erfassen. Der Fokus liegt auf den pflegerischen Möglichkeiten, welche dazu führen sollen, Komplikationen zu erkennen und zu verhindern.
Daraus ergibt sich folgende Forschungsfrage: Was sind die pflegerischen Aspekte, um bei intubierten und analgosedierten Patienten während der Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung der 180° Bauchlage die häufigsten in der Literatur beschriebenen Komplikationen zu vermeiden?
Die vorliegende Arbeit stützt sich auf eine Literaturrecherche in der deutschen und englischen Fachliteratur und wird durch die praktische Erfahrung ergänzt.
Die Literaturrecherche ergab als häufigste Komplikation die Hautschädigung. Die Druckpunkte der Bauchlage sollen durch Hautschutzprodukte geschützt und mittels Lagerungshilfsmitteln gepolstert werden. Die Tubusdislokation soll durch die Fixierung des Tubus mittels eines Bandes, welches durch ein dünnes Hydrokolloid-Pflaster befestigt wird, verhindert werden. Eine ungeplante Entfernung von zentralen und arteriellen Leitungen kann durch die doppelte Fixierung der Katheter unterbunden werden. Die erste Fixierung dient der Platzierung des Katheters, die zweite schützt vor Zugkräften. Die Anti-Trendelenburg-Lagerung verhindert weitere Komplikationen wie Gesichtsödeme und Erbrechen. Die Nervenläsion des Plexus brachialis gehört zu den Spätfolgen. Sie ist durch die Abduktion der Schulter um maximal 80° und einer maximalen Beugung des Ellenbogens um 90° zu verhindern. Aufgrund der vielen Schritte, die im Prozess der Bauchlage beachtet werden müssen, wurde ein einfaches Schema für die pflegerischen Massnahmen mittels eines ABCDEFGH-Bündels erstellt.
Gut ausgebildete und trainierte Pflegefachpersonen sind die Voraussetzung, damit die Bauchlage eine sichere Lagerungstechnik für Patienten darstellt. Ein Schema zur sicheren Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung der Bauchlage unterstützt die Pflegefachperson beim Prozess und kann Komplikationen durch die Aufführung von einfachen, pflegerischen Massnahmen verhindern.
16:36 Uhr
O20:
Impacts d’une politique de visites flexibles aux soins intensifs : le patient au cœur des soins
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Autor:in:
Yanes Castelli (Villaz Saint Pierre | CH)
Introduction : L’univers des soins intensifs est stressant pour les patients. Il est source d’agression et provoque un isolement social. Néanmoins, une prise en charge centrée sur la personne en intégrant son environnement social est primordiale. Pourtant, les heures de visites ne sont pas libres aux soins intensifs de l’HFR. L’objectif de cette étude est de connaître les impacts d’une politique de visites flexibles pour un patient hospitalisé aux soins intensifs avec un SAS supérieur ou égal à 3.
Méthode : Les recherches sur les bases de données ont permis d’effectuer une revue systématique non exhaustive de la littérature. La stratégie initiale consiste en une combinaison de termes MeSH. Les articles retenus font ressortir des résultats significatifs concernant uniquement les patients adultes aux soins intensifs. Les études rapportant exclusivement des interventions visant les soignants et/ou les familles, ainsi que celles portant sur une population pédiatrique n’ont pas été sélectionnées. Cinq études avec des résultats qualitatifs, quantitatifs et/ou mixtes sont analysées avec l’aide de la grille Mc Master.
Résultats : Dans quatre études sur cinq, les patients du modèle à visites prolongées reçoivent significativement plus de visites par jour avec une durée plus longue (p < 0,001). La contamination bactérienne des surfaces est positivement associée aux visites ouvertes (p = 0,001) mais sans plus de complications septiques. Les patients du modèle à visite prolongées présentent une longueur de delirium plus courte (p = 0,03) ainsi qu’un séjour en USI plus court (p = 0,04). Toutefois, trop de visiteurs en même temps peuvent facilement créer du stress pour certains patients. Par contre, d’autres patients décrivent la présence de leur famille comme un soutien important pendant la situation critique de leur hospitalisation, ce qui leur procure un sentiment de sécurité.
Conclusion : L’organisation d’une politique de visites flexibles est un défi majeur pour l’ensemble des services hospitaliers, notamment pour les services de soins intensifs. L'élaboration d'une politique de visites en fonction de chaque patient semble être l’objectif à atteindre. Cette dernière aura indéniablement un impact sur le vécu de l’hospitalisation. Un aménagement des visites qui répondra aux besoins de chacun, y compris du personnel, favorisera la communication et améliorera la satisfaction des patients et de leur famille.
16:48 Uhr
O21:
Iatrogen erworbene Anämien auf der Intensivstation
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Autor:in:
Markus Pöll (Röthis | AT)
Hintergrund und Ziele:
Ca. zwei Drittel der Patienten sind schon bei der Aufnahme auf der Intensivstation anäm. Auf der Intensivstation entwickeln Patienten eine Anämie verschiedener Ausprägung. Das Ziel der Diplomarbeit war es, eine Auflistung an Risikofaktoren und Ursachen für die Entstehung von iatrogen erworbenen Anämien zu beschreiben, um den Pflegepersonen in der praktischen Tätigkeit hierfür ein grösseres Bewusstsein zu vermitteln und eine Auflistung an pflegerischen Massnahmen darzustellen, welche die Anzahl und Menge der entstehenden Blutverluste reduzieren.
Material und Methoden:
Das Methodik war die Literaturrecherche, welche als Handsuche in Print- und E-Print-Medien in diversen Bibliotheken, sowie digital in Datenbanken (Cochrane Library, MEDLINE, CINAHL und Academic Search Elite via EBSCO Host) und Google Scholar erfolgte. Es wurden Studien in englischer und französischer Sprache sowie sonstige Literatur in deutscher Sprache verwendet.
Resultate:
Die Ursachen und Risikofaktoren für die Verursachung einer iatrogen erworbenen Anämie auf Intensivstationen sind kritisch kranke Patienten mit vielen therapeutischen Massnahmen (vor allem invasive Diagnostikformen), verschiedene Erkrankungen und Pathologien am Herz, Gefässsystem, der Niere oder der Leber, Medikamente, die die Blutbildung beeinflussen, Nierenersatzverfahren, die Einlage von Gefässkathetern und die Blutentnahmen in hohen Mengen. Der durchschnittliche Blutverlust beträgt laut einer Studie 40-70 ml pro Tag, der Höchstwert in den ersten 48 Stunden vom Intensivaufenthalt. Massnahmen die das Risiko von iatrogen erworbenen Anämien reduzieren sind die Reduktion der Menge der Blutabnahmen, Installation und Verwendung von geschlossenen invasiven Druckaufnehmersystemen, vorzeitige Blutrückführung bei der Nierenersatztherapie, spezielle Pflege bei erhöhter Blutungsneigung, Mitwirkung beim Patient-Blood-Management, nicht-invasives Monitoring gewisser Parameter oder Monitoring via Mikroblutentnahmen sowie die Erweiterung vom Wissensstand beim Pflegepersonal über die Ursachen und Risikofaktoren für die Entstehung von iatrogen erworbenen Anämien.
Schlussfolgerungen
Das Risiko der Entstehung einer iatrogen erworbenen Anämie kann reduziert aber nicht ausgeschlossen werden, da die Risikofaktoren nicht immer zu beeinflussen sind. Jedoch ist es möglich durch bestimmte Verhaltensweisen, Materialien und Konzepte das Risiko zu reduzieren und das Bewusstsein auf die vorhandene Problematik zu lenken.